Schall

Schall, Tiefschall und Vibrationen können bei Menschen so drastische Symptome auslösen, dass die Lebensqualität  massiv betroffen sein kann. Beispielhaft sind hier die Kunden genannt, die nicht mehr zu Hause schlafen können.
Wenn Schall Probleme macht, führt das zur Einschränkung der „Regenerations- und Ruhekräfte“. Diese bildhaften Worte sind wahrscheinlich die treffendste Beschreibung, die man geben kann, da die Wirkmechanismen des Schalls auf den Menschen ganz vielfältig und unterschiedlich sind. Das Ergebnis bei praktisch allen Schallproblemen ist, dass die Fähigkeit zur Ruhe und Entspannung deutlich eingeschränkt ist, teilweise völlig zum Erliegen kommt.
Nahezu  alle Symptome der Betroffenen leiten sich in der Folge von dem „nicht-zur-Ruhe-kommen“ ab.

Die Lärmforschung hat dieses Problem in sogenannten Lärmbereichen breit erforscht, doch in diesen Lärmbereichen geht es darum, dass der Schalldruck so hoch ist, dass er sehr laut ist und krank macht. Dabei geht es um das Schallvolumen, den Schallpegel,  der in Dezibel oder Phone gemessen wird.

Doch bei den Schallproblemen, die durch Tiefschall entstehen, geht es meist nicht um die „Lautstärke“.
Misst man die Lautstärke, also den Schalldruckpegel in dB bei betroffenen Menschen zur nächtlichen Ruhezeit, dann bewegt man sich meist im Bereich von „leisem Lesen in einer Bibliothek“.- und doch ist die Schallbelastung unerträglich für die Betroffenen.

Die „quantitative“ dB-Messung, d.h.  die Bildung der Summe der Schallmenge, hilft hier nicht.
Auch wenn man das Thema Infraschall in der Öffentlichkeit hört, kommt immer wieder das Argument, dass Meeresrauschen sehr viel Infra- oder Tiefschall erzeugt und die Menschen nicht erkranken.
Genau genommen ist es oft genau anders herum, dieses Meeresrauschen beruhigt eher noch.

Die Probleme entstehen in der Regel bei „tonalem Schall“. Ein Schall, der eine bestimmte enge beschreibbare Frequenz hat oder ein Dröhnen in einem schmalen Frequenzband.
Als vor einigen Jahrzehnten der Rasentrimmer eingeführt wurde, kam zum gewohnten samstäglichen  Motorenlärm der Rasenmäher in den Vorgärten ein extrem lästiges tonales Summen hinzu.
Jeder der das kennt, weiß, dass die Rasentrimmer sehr viel „nerviger“ sind als der viel lautere Rasenmäher.
Das liegt daran, dass Rasentrimmer „tonal“ sind, also weitgehend einen singulären Ton erzeugen, während der klassische  Rasenmäher ein breites Geräuschspektrum erzeugt.

Qualitative Schallmessung anstatt quantitativer Schallmessung
Für eine genauere Analyse muss der Schall qualitativ betrachtet werden. Innerhalb des Schallspektrums ist es dann möglich, tonale Spitzen zu erkennen und die Frequenzzusammensetzung des Schalls zu beurteilen.

Es werden drei  Bereiche der Schallanalyse mit unterschiedlichen Regeln und Gesetzen unterschieden:

  1. Die subjektive Kundenwahrnehmung
  2. Der kundennahe Bereich
  3. Der kundenferne Bereich

Die subjektive Kundenwahrnehmung ist alles, was der Kunde wahrnimmt.
Der kundennahe Bereich umfasst  alles, was im Zugangsbereich des Kunden messbar ist, und alles, was durch den Kunden direkt abgeschalten oder verändert werden kann.
Der kundenferne Bereich umfasst alles,  das nicht durch den Kunden direkt, sondern ausschließlich durch Dritte abgeschalten oder verändert werden kann.

Auf den Kunden wirkt alles ersteinmal gleichermaßen. Doch für die Differenzierung und Suche sind diese Unterscheidungen von essentieller Bedeuteung.