Schallanalyse

Schall ist eine Zusammenfassung von verschiedenen Phänomenen, die alle mit schwingender Luft oder mit schwingenden Körpern zu tun haben.

Leider gibt es nur wenig gute Information dazu für Laien und Betroffene.
Zudem ist das verfügbare „Halbwissen“ zu weiten Teilen auch unzutreffend.
Daher möchte ich hier vorab einige grundlegende Punkte erklären und teilweise richtig stellen:

  1.  Wir können Infraschall problemlos messen. Wenn es das braucht auf 100stel Hz genau, und auch durchgehen über Tage und Wochen.
    In der Standard-Messung ( Typ-0 für 480 €) ist das runter bis ca. 2-3 Hz ohnehin immer dabei mit einer Auslösegenauigkeit von 1/10 Hz.
    In der speziellen Infraschall-Messung geht die Messung bis unter 0,1 Hz und das auf 1/100 Hz aufgelöst so dass auch Windräder und alles präzise auch über Langzeitmessung erfasst werden kann.
  2. Zur Schallmessung braucht es immer auch eine Vibrationsmessung.
    Auch das ist in der Standard-Messung Typ-0 für 480 € inklusive.
    Wenn wir unserer Fälle betrachten können wir sagen ca. 1/3 sind Luftschall-, 1/3 Luftschall- und Körperschall- (Vibration) und 1/3 Körperschallprobleme.
    Deswegen braucht eine effektive Erstdiagnostik auch immer die Vibration dazu.
    Meist geht es bei Patienten und Kunden um den Bereich um die Wahrnehmungsschwelle. In diesem Bereich können die Störungen nur von einem Teil der Menschen wahrgenommen werden. Leider ist in diesem Bereich die Wahrnehmung sehr undifferenziert teilweise nur schwer bis kaum möglich. Daher müssen alle Bereiche messtechnisch angeschaut werden.
  3. Die Aufgabenstellungen die Patienten und Kunden mitbringen reichen aus technischer Sicht von „kinderleicht“ bis „nur mit höchstem Aufwand vielleicht lösbar“.
    Deswegen brauchen wir die Standard-Messung Typ-0 als Erstdiagnostik, um zu wissen woran wir sind, und welcher Schwierigkeitslevel uns erwartet.
    Daher starten wir praktisch immer mit der Typ-0 Messung.
    Dann erst können wir den Patienten und Kunden überhaupt erst sinnvoll beraten.
  4. 80% der Patienten und Kunden die wegen Störschall und gesundheitlichen Beschwerden sich bei uns melden, sind deutlich sensibler als der Durchschnitt.
    Das bedeutet, dass die Wahrnehmung des Störschall oder die Reaktionen darauf nur einen Teil des persönlichen Umfeldes betreffen.
    Damit liegen wir in einem Bereich, der weit unterhalb aller Richtwerte und Wahrnehmungsgrenzen liegt. Daher helfen uns die standardisierten, geeichten Geräte und Normen aus dem Bereich des Lärmschutzes auch nicht mehr wirklich, da diese oft zu grob sind.
    Das bedeutet, wir messen im sehr feinen, und da wir dort immer einiges finden, muss vor einer Suche herausgefunden werden, was wohl die Frequenzen sind, die das Störempfinden beim Patienten auslösen.
    Das ist  leider oft – nicht wie spontan zu erwarten – der Bereich mit dem höchsten „Ausschlag“, sondern individuell ganz unterschiedlich.
    Es ist vergleichbar mit einer sozusagen „Schallallergie“.
    Verglichen mit einer Pollenallergie ist es auch so, dass
    allein mit der Messung der einzeln vorhandenen Pollen, nicht klar ist auf welchen Pollen der Patient reagiert. Das zeig sich erst aus der Messung der Pollen in Verbindung mit der Reaktion des Patienten.
    Dazu braucht es am besten einen Vergleich zu einer als unbelastet empfunden Situation. So kann man sich dann im Ausschlussverfahren annähern.
    Der große Vorteil dieses Vorgehens ist, dass das was in der unbelasteten Situation auf der Messung zu finden ist, das ist schon mal nicht das was den Kunden plagt. Es geht um viel logische Detektivarbeit.
    Auch dort sind die ersten Schritte bereits in der Basisanalyse Typ-0 enthalten.
    Neben dem Vergleich einer „guten“ und einer „schlechten“ Schallsituation, sind auch Tests mit Tongeneratoren zum Vergleich dabei, die vor allem im Sprachschallbereich (80-4000 Hz) gute Dienste leisten. Im Tiefschallbereich braucht es meist die Vergleiche mit unbelastet empfundenen Situationen.
    Eine Suche nach einer Quelle, geht immer nach Frequenzen. Und das macht einzig erst dann Sinn, wenn wir auch mit begründeter Annahme sagen können, welche Frequenzen die Beschwerden des Patienten auslösen.
  5. Das menschliche hört im Sprachschallbereich  (80-4000 Hz) sehr gut und genau. Darüber und darunter wird es immer ungenauer und kann auch keine Richtung mehr zuordnen.
    Die Wahrnehmung im Tiefschallbereich (unter 80 Hz) geht je tiefer man kommt fließend in eine Körperwahrnehmung über.
    Dort sind es Kehlkopf, Brust und Bauch in erster Linie die Schwingungen aufnehmen. Verarbeitet werden diese dann aber nicht mit dem Ohr und Hörnerv sondern über das Vegetative Nervensystem der Organe.
    Wir haben fast immer zu einem Schallereignis z.B. einer einer zugeschlagenen Türe („knall“) zeitgleich auch immer ein Tiefschall („rums“) und einen Infraschallereignis (Druckwelle).
    Wenn diese drei Wahrnehmungen zusammen auftreten, wissen wir: „diese Türe ist zu!“
    So sind dieses Wahrnehmungen miteinander durch Erfahrung verknüpft.
    Tritt nun plötzlich nur eine oder zwei der drei Wahrnehmungen auf, ist der Mensch irritiert, vielleicht auch nur subtil. Es entsteht ein Bild das nicht ganz zusammen passt.
    Diese Irritation, kann aber auch soweit gehen, dass diese massiven Stress auslöst, und zu ähnlichen Symptomen führt wie Sie von der Posttraumatischen Belastungsstörung bekannt sind. (Stress, Dauernruhe, Schlaflosigkeit und der „Verbrauch der Nervenkräfte“, die Leute können nicht mehr)
    Das ist die eine Richtung in die es gehen kann.
    Die Andere Richtung hängt damit zusammen, dass die menschliche Wahrnehmung  dann in der Regel das Bild zum gewohnten vervollständigt, und „fabuliert“ den fehlenden Sinneseindruck hinzu.
    Beim Auge ist das recht bekannt unter dem „Blinden Fleck“. Jeder Mensch hat  mitten im Sichtfeld einen Bereich, in dem er nicht sieht.
    Nur weiß der Mensch das nicht, weil seine Wahrnehmung das einfach mit dem ergänzt, „was dort wohl sein müsste“. (Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Blinder_Fleck_(Auge) )
    Auch beim Ohr gibt es das und wird sowohl im Instrumentenbau als auch bei kleinen Lautsprechern verwendet.
    Der Residualton z.B. ist ein tiefer Grundton, der physikalisch gar nicht existiert, da das Instrument oder der Lautsprecher zu klein ist um den Ton produzieren zu können.  Der Zuhörer „hört“ diesen Ton trotzdem obwohl er nicht physikalisch nicht da ist.
    Aus der Zusammensetzung der Begleit-Harmonischen des Klanges ist beim Residualton für das Ohr „klar“, dass es dieser Grundton sein muss. Deswegen „hört“ der Mensch diesen Ton obwohl er physikalisch nicht im Raum ist. Aber niemand merkt es.
    (Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Residualton)
    Ganz praktisch bedeutet dies, dass wir im Grenzbereich den Hörens auch erst mal schauen müssen, ob es den Ton der Störwahrnehmung in der beschriebenen Frequenz physikalisch auch dort existiert wo er wahrgenommen wird.
    Ganz wichtig ich rede hier nicht von Einbildung oder Tinitus. Sondern so wie der Residualton für jeden zu hören ist, aber dort wo er zu hören ist physikalisch nicht ist, sondern in ganz anderer Form existiert.
    So haben wir auch dort meist einen physikalischen Auslöser, aber nicht unbedingt in dem Bereich wo die Wahrnehmung vermuten lässt.
    Aber ganz wichtig, wir reden hier nicht von Einbildung.
  6. Die Messgeräte und das Messen bzw. Auswerten ist natürlich die Basis aller Schallanalyse. Doch macht das höchstens 1/3 der Arbeit aus.
    Wir haben die besten Geräte und Technik die es auf dem Markt gibt, und vieles haben wir selbst entwickelt, weil es das auf dem Markt bisher nicht gab.
    Wir haben Technik mit der wir weit unterhalb der Wahrnehmungsschwellen messen können, sowohl im Luftschall als auch in der Vibration, auch haben wir Methoden entwickelt diese Wahrnehmungsschwellen individuell genauer zu messen als der Akustiker, weil wir über einen erzeugten Raumklang gehen, der auch die Wahrnehmung außerhalb der Ohren mit einschießt. (Im Hörschallbereich ist der Akustiker natürlich genauer). Wir können detailierte Langzeitmessungen machen von allen Bereichen des Schalls.
    Wir haben große Phased-Array Messaufbauten und Analysesoftware dazu entwickelt bei dem wir auch Infraschall in seiner Einfallsrichtung bestimmen können…
    Und mit alle dem, haben wir eine Aufzeichnungstechnik entwickelt, die „gut genug“ ist, enorm vielseitig, einfach für den Kunden anzuwenden, und per Post verschickt werden kann, und die für 8-9 von 10 Fällen ausreicht.
    Diese wird in der Schallanalyse Typ-0 und Typ-1 verwendet.
    Wir wissen sehr gut, wie schwierig und Aufwendig es werden kann.
    Deswegen haben wir eine Technik und Systematik entwickelt, mit der wir erstmal sehr gut mit Messungen vorsortieren. Und immer mit dem kleinen Aufwand starten, denn der große Aufwand ist in höchstens 15 % der Fälle nötig und Zielführend.Für die wenigen Fälle wo diese Technik nicht ausreicht gibt es die Schallanalyse Typ-2 mit feinerer und natürlich teureren Technik.
    Das entscheidende ist sowohl den Patienten oder Kunden mit seinen Symptomen zu verstehen, als auch die Physik und Technik des Schall und der Schallauswertung zu verstehen.
    Das braucht es um sinnvoll weiter helfen zu können. Es ist ein Ansatz der tief aus dem Verständnis der medizinischen Diagnostik kommt. Erst mit sinnvollen einfachen und wegweisenden Untersuchungen beginnen.
    Dann diese Ergebnisse abwarten und dann zur weiteren Untersuchung auf Basis der bisherigen Befunde gehen.

    Es ist ein gemeinsamer Weg in sinnvollen Etappen, so dass der Kunde oder Patient auch hinterher kommt, anstatt für zig tausend Euro einen Stoß bedrucktes Papier zu erhalten, dass keinem weiter hilft.